Blackout – ein unvermeidliches Szenario?

2022-01-25 10:00 CET
Blackout – ein unvermeidliches Szenario?

Wie man sich auf einen flächendeckenden Stromausfall vorbereiten kann

Eines Tages mitten im Winter bricht in ganz Europa die Stromversorgung zusammen. Schnell fehlt es den Menschen an allem: an Wasser, Nahrung, Heizungswärme, Medikamenten, Geld… Telefone funktionieren nicht mehr, ebenso wenig Geldautomaten, Verkehrsmittel, Tankstellen, Geschäfte, Krankenhäuser. Nur wenige Tage dauert es, bis ein nie dagewesenes Chaos herrscht. Nach der Lektüre von Marc Elsbergs Wissenschaftsthriller „Blackout“ fällt es nicht schwer, sich dieses schwarze Szenario vorzustellen. Präzise schildert das Buch den Ablauf der Ereignisse, die durch einen flächendeckenden Stromausfall ausgelöst werden. Ist das nur eine literarische Fiktion oder doch eine durchaus plausible Bedrohung unserer Realität? Vielleicht ist es an der Zeit, sich an den „Preppern“ ein Beispiel zu nehmen und sich auf eine solche Eventualität vorzubereiten…

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Blackouts – flächendeckende Stromausfälle – durchaus schon vorgekommen sind, und das keineswegs nur in der Sensationsliteratur. Zu den drei bisher größten Stromausfällen weltweit kam es in Indien. Beim größten davon, der 2012 stattfand, verloren 620 Millionen Menschen – ganze 9% der Weltbevölkerung – viele Stunden lang den Zugang zu elektrischer Energie. Das Land war weitgehend lahmgelegt: Züge blieben stehen, weil der Bahnstrom ausfiel; die Straßen waren verstopft, weil die Ampeln ausfielen; viele Menschen waren in Aufzügen gefangen; medizinische Eingriffe wurden abgesagt; Großunternehmen stellten den Betrieb ein. Und dabei war dieser Blackout noch relativ kurz, denn immerhin dauerte er nicht tage- oder wochenlang. Das Phänomen, von dem hier die Rede ist, gehört nicht in den Bereich der Verschwörungstheorien. Es ist bereits geschehen und kann wieder geschehen…

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout ist ein plötzlicher Ausfall von Energie in den Stromnetzen und der damit einhergehende Stromausfall in Haushalten, im Einzelhandel, in Schulen, Krankenhäusern, Banken, Bahnhöfen, Flughäfen, Straßen… Fällt der Strom nur für einen kurzen Moment und/oder in einem kleinen Gebiet aus, so stellt das meist kein größeres Problem dar. Aber wenn ein Blackout sich hinzieht und zudem z.B. eine ganze Stadt, ein ganzes Land oder einen ganzen Kontinent betrifft, wie in dem erwähnten Buch beschrieben, wird die Sache ernst. Erst dann werden sich die Menschen bewusst und erfahren am eigenen Leib, wie stark sie von der kontinuierlichen Lieferung elektrischer Energie abhängig sind.

Was passiert dann?

Bei einem Blackout kann schon nach wenigen Tagen alles im Chaos versinken. Bald mangelt es an Nahrung, weil die Lebensmittelvorräte (sowohl in den Haushalten als auch in Lagern) ohne Kühlung verderben. Auch mit dem Wasser gibt es Probleme – Wasserwerke und Kläranlagen funktionieren nicht. Ohne Bargeld kann man nichts kaufen und die Geldautomaten sind außer Betrieb. Auch Kommunikation und Informationsbeschaffung fallen schwer: Die Mobilfunknetze stehen nicht zur Verfügung, elektronische Geräte brauchen Strom, der nicht vorhanden ist, ein Teil des Internets ist überhaupt nicht mehr erreichbar. In Notfällen lassen sich Rettungsdienst oder Feuerwehr nicht mehr problemlos alarmieren. Krankenhäuser leisten nicht mehr die erforderliche medizinische Betreuung, weil auch sie ohne Elektrizität nur stark eingeschränkt arbeiten können.

Die Fortbewegung wird immer mehr unmöglich: Fahrzeuge, die Strom benötigen, bleiben sofort stehen, und auch bei den Benzinbetriebenen ist irgendwann der Tank leer. Züge fahren nicht, Flugzeuge bleiben am Boden, es gibt keine U-Bahn. Alles ist lahmgelegt – Städte hören auf zu funktionieren, Menschen kommen nicht zur Arbeit, die Produktion steht still, es gibt keinen Lieferverkehr und keine Müllabfuhr. Es sind praktisch überhaupt keine Dienstleistungen mehr verfügbar. Auf den Straßen ist es nach der Abenddämmerung vollkommen dunkel und zuweilen gefährlich; es beginnen Raubüberfälle und Plünderungen. Die Prioritäten verändern sich, Regeln gelten nicht mehr.

Und warum gibt es keinen Strom?

Was kann alles zu einer solchen Situation führen, was sind die Ursachen von Blackouts? Für einen vorübergehenden Stromausfall kann es viele Gründe geben. Bei schweren und längeren Störungen der Stromversorgung geht man dagegen meist von folgenden Ursachen aus:

  • Terroranschläge (Cyberangriffe und/oder physische Beschädigung von Anlagen der Energieversorgung),
  • verstärkte Aktivität der Sonne bis hin zu Sonnenstürmen, die sich auf das Magnetfeld der Erde auswirken,
  • Folgen des Klimawandels, die zu einem erhöhten Strombedarf und einer Überlastung der Stromnetze beitragen,
  • vor allem aber eine veraltete Infrastruktur und mangelnde Diversifizierung der Energiequellen, u. a. unzureichende Nutzung erneuerbarer Energien.

So schützt man sich gegen einen Blackout

Ein Blackout ist eine Eventualität, die ernsthaft in Betracht gezogen werden muss; für Unterbrechungen der Stromversorgung muss auf verschiedenen Ebenen Vorsorge getroffen werden – auf globaler Ebene ebenso wie auf der der EU, einzelner Länder, Städte, Unternehmen und Privathaushalte.

Blackout – Schutz im Großmaßstab

Am vordringlichsten scheint dabei eine Modernisierung der veralteten Stromnetze zu sein. Angesichts der Klimaprognosen für die nächsten Jahrzehnte und der für 2022–2026 angekündigten zahlreichen Sonnenstürme kann es schon in naher Zukunft zu zahlreichen Überlastungen und Störungen kommen – und jede einzelne davon kann einen Dominoeffekt auslösen und einen lokalen Ausfall in einen flächendeckenden Blackout verwandeln, falls das System nicht ausreichend dagegen gesichert ist. Das liegt daran, dass die Energienetze in ganz Europa miteinander verbunden sind. Sobald in einem Abschnitt des Netzes eine Störung auftritt, wird dessen Funktion von einem anderen Abschnitt übernommen, aber dabei kommt es leicht zu einer Überlastung und einer weiteren Störung. Dann muss der gesamte von den beiden betroffenen Abschnitten gedeckte Energiebedarf von einem weiteren, noch laufenden Abschnitt bedient werden – aber auch dieser kann sich wegen Überlastung und veralteter Lösungen abschalten. Auf diese Weise kann es schnell zum Worst Case kommen, wenn die Störung des Stromnetzes nicht schnell behoben wird.

Eltel Networks bietet Leistungen zur Modernisierung von Stromleitungen und Umspannwerken in Polen und Europa an. Das Unternehmen sorgt auch für eine schnelle Behebung von Stromausfällen bei kurzen Blackouts auf dem Gelände von Industriebetrieben und minimiert so Ausfallzeiten z.B. durch den Netzbetrieb beeinträchtigende Wetterverhältnisse oder Störungen durch physische Schäden wie durch umgestürzte Bäume unterbrochene Leitungen.

Eine weitere wichtige Frage im Zusammenhang mit der globalen und lokalen Energiesicherheit ist Nutzung alternativer Energiequellen. Bei einer real drohenden Stromknappheit lohnt es sich, außer auf Kohle und Kernkraft auch auf erneuerbare Energien zurückgreifen zu können. Die Entwicklung von Projekten, die z. B. Wind oder Wasser zur Energieerzeugung nutzen, sollte daher effektiver vorangetrieben werden. Windparks und Wasserkraftwerke bieten – zusammen mit der Modernisierung des Stromnetzes und der Fähigkeit, bei möglichen Stromausfällen blitzschnell und effektiv zu handeln – einen guten Schutz gegen Stromausfälle.

Eltel Networks ist ein Unternehmen, das umfassende Leistungen im Bereich der elektrischen Energietechnik anbietet. Dank der langjährigen Erfahrung und Kompetenz seiner Mitarbeiter und seiner hohen Leistungsstandards führt es erfolgreich arbeitstechnisch komplexe Projekte durch, die Professionalität und schnelles Handeln in Krisensituationen erfordern – auch in solchen, bei denen gravierende Engpässe in der Energieversorgung drohen.

Kommt es zu einem Stromausfall, ist es gut, wenn man auf lokalen Energieressourcen zurückgreifen kann. Jede Stadt oder Region sollte daher über Energiespeicher verfügen, in denen Energie für den Fall eines Stromausfalls vorgehalten werden kann. Leider ist dies derzeit keine einfache Angelegenheit – es fehlt an Energiespeichern und zudem führt der unregulierte Fotovoltaikmarkt zu großen Verlusten an Energie, da überschüssige Energie nirgendwo gespeichert wird.

Einige Unternehmen, wie auch Eltel Networks, führen diese Art von Maßnahmen in Eigenregie durch, indem sie Energiespeicher (für Energie aus Fotovoltaikanlagen) für den Eigenbedarf schaffen. Für Unternehmen ist das mit Sicherheit eine richtige Strategie.

NC-ER-operacyjny-kodeks-sieci
In Europa gilt seit einigen Jahren der Network Code on Electricity Emergency and Restoration (NC ER) – ein operativer Netzkodex für Notfälle und die Wiederherstellung der Stromversorgung, der für den Fall eines Blackouts in Europa die Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteuren definiert (große Netznutzer, Energieversorger, Akteure im Bereich Verteidigung usw.).

Blackout – individueller Schutz

Unabhängig davon, wie gut ein Land, eine Stadt oder einzelne Unternehmen auf Unterbrechungen der Stromversorgung vorbereitet sind, sollte sich jeder auch individuell ausreichend vorbereiten, damit er – trotz seines plötzlichen Auftretens – nicht von einem Blackout überrascht wird. Hier einige Vorschläge, was Sie tun können:

Legen Sie Vorräte an Nahrung, Wasser und Medikamenten an – mindestens für einige Tage. Bevorraten Sie sich mit Lebensmitteln, die ohne Kühlung gelagert werden können (in Pulverform, Konserven usw.) und vor dem Verzehr nicht erwärmt werden müssen. Unbedingt erforderlich sind Trinkwasser in Flaschen, ein handelsüblicher Erste-Hilfe-Kasten plus Medikamente, die Sie bei verschiedenen chronischen Krankheiten im Alltag einnehmen. Für den Fall, dass der Stromausfall länger andauert, sollten Sie auch Batterien, Kerzen und Feuerzeuge oder Streichhölzer parat haben. Nützlich sind auch ein Camping-Gaskocher mit einem Vorrat an Kartuschen, Taschenlampe, Batterieradio, Rettungsdecke und eine Karte der Umgebung auf Papier. Auch Bargeld ist selbstverständlich nicht zu vergessen.

Außerdem sollten Sie immer daran denken, Ihr Auto aufzutanken, alle Powerbanks im Haushalt aufzuladen und im Falle eines Stromausfalls bestimmte Maßnahmen zu ergreifen und bestimmte Regeln einzuhalten.

Was tun, wenn der Strom weg ist? Solange es noch möglich ist, sollten Sie einen Vorrat an Wasser anlegen, dass Sie für die Hygiene benötigen – lassen Sie Wasser in die Wanne laufen, sammeln Sie es in Schüsseln usw. Ziehen Sie den Stecker aller Elektrogeräte, um sie vor Beschädigung durch eine instabile Stromversorgung zu schützen. Gehen Sie sparsam mit Lebensmitteln und Ersatz-Energiequellen um – verzehren Sie zuerst schnell verderbliches Essen, verschwenden Sie keine Heizenergie… schließlich wissen Sie nicht, wie lange der Stromausfall dauern wird.

Bewohner von Einfamilienhäusern haben es bei einem länger andauernden Stromausfall ein wenig leichter: Sie haben nicht nur mehr Platz für Vorräte aller Art, sondern verfügen vielleicht auch über einen eigenen Brunnen, einen Pool, einen Generator, Gemüsebeete oder einen offenen Kamin, an dem man sich aufwärmen kann. Außerdem fällt es ihnen leichter als z. B. den Bewohnern von hoch verdichteten Wohnanlagen, ohne ein funktionierendes Abwassersystem auszukommen.

Ein Blackout in Polen – ist das möglich?

Blackouts hat es in Polen bereits gegeben. Einer der schwerwiegendsten fand erst vor relativ kurzer Zeit statt, nämlich 2008 in Stettin. Die Einwohner der Stadt waren damals über zehn Stunden ohne Strom. Ein Strommangel im Land (z. B. aufgrund von extremen Wetterbedingungen und dem damit verbundenen erhöhten Verbrauch) macht sich bei den Endverbrauchern manchmal gar nicht bemerkbar, weil dann für den laufenden Bedarf Strom bei anderen europäischen Staaten „geliehen“ oder gekauft wird. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass das Risiko eines Blackouts immer besteht und sogar zunimmt. Auch wenn die zuständigen Regierungsbehörden versichern, dass Polen ausreichend auf eine Krise dieser Art vorbereitet ist, ist es besser, individuell dafür vorzusorgen.

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Autor: Tomasz Nowacki